Großer Lebensmittel-Markt mit historischem Stadtbild
Weitere Details aus den Briefen der Space Park-Investoren / Rathaus wartet auf Antwort aus Tel Aviv / Sogar U-Bahn ins Gespräch gebracht
Von unserem Redakteur
Michael Brandt

BREMEN. Im Rathaus spitzt sich die Lage in Sachen Space Park zu. Täglich wartet die Senatskanzlei auf eine Antwort der israelischen Investoren von "Elbit Medical Imaging" beziehungsweise "Europe Israel". Damit fällt auch die Entscheidung, ob die Interessenten endgültig am Ball bleiben oder dem Projekt "Arena Bremen" den Rücken kehren. Zugleich werden neue Details der Pläne bekannt.So halten die Investoren gegenüber früheren Planungen einen größeren Lebensmittelmarkt für notwendig. Die Rede ist von 7000 Quadratmetern. "Elbit Medical Imaging" schwebt vor, den Lebensmittelbereich nach Art einer historischen Stadt zu gestalten. Besucher sollen die Möglichkeit haben, dort hochwertige und außergewöhnliche Nahrungsmittel und Speisen zu finden. Außerdem schlagen die Planer die Möglichkeit von Direktvermarktung für Landwirte vor.Die Investoren skizzieren im ersten Brief auch ein "Goldschmiede-Dorf" als Teil des Einzelhandelskonzeptes, in dem die Herstellung von Schmuckstücken sichtbar ist. Außerdem tauchen Schlagworte wie "China Town" im Konzept auf.Generell gehen die Vertreter von "Elbit Medical Imaging" davon aus, dass durch ihr Konzept mehrere tausend neuer Arbeitsplätze geschaffen werden können. Um dieses Versprechen einzuhalten, bedürfe es aber eines hohen Maßes an Planungssicherheit. So steht es in einem der beiden Schreiben, die seit Ende August vorliegen. Bekannt sind die Pläne, den Space Park zur Weser hin zu öffnen, einen Kreuzfahrtanleger zu schaffen, sowie einen Yachthafen und eine überdachte Promenade mit Strand. Neu hingegen: Das Casino könnte nach Vorstellungen der Investoren zwischen 15 000 und 20 000 Quadratmeter groß sein. Anders als die Bremer Fachleute gehen die Rechtsberater von "Elbit" auch nicht davon aus, dass eine europaweite Ausschreibung der Casino-Lizenz notwendig ist. Sie berufen sich dabei auf ein entsprechendes Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart.Hotels sind ebenfalls ein großes Thema des Konzeptes. So soll ein Hotel mit 350 bis 500 Zimmern direkter Bestandteil der "Arena Bremen" sein. "Elbit Medical Imaging" geht indes davon aus, dass die Übernachtungszahlen bei Verwirklichung ihrer Ideen in ganz Bremen drastisch ansteigen würden. Im aktuellen Brief wird von 10 000 weiteren Hotelzimmern geschrieben, die in Bremen geschaffen werden müssten. Im ursprünglichen Schreiben erwarten die möglichen Investoren zwei Gegenleistungen der Stadt. Erstens betrifft dies die Anbindung des Space Parks, die neu entwickelt werden müsse. Die Vertreter von "Elbit" halten sogar eine Wiederbelebung der Bremer U-Bahn-Pläne für denkbar. Und zweitens geht es um die Frage, ob Bremen ein Marketing-Budget für die Attraktionen der künftigen "Arena" auflegt. "Wie Sie wissen, hat unsere Gruppe eine Reihe sehr erfolgreicher Projekte entwickelt, und wir haben keinen Zweifel daran, dass wir in die Lage sind, dies auch in ihrer wundervollen Stadt so zu tun", heißt es im Brief an Scherf.

manchmal trink ich bremer kaffee.

"Jetzt aber mal im Ernst. Menschen, die ein LAS VEGAS in den Investitionswüsten von Gröpelingen aus dem Beton stampfen wollen, das können doch nur Verbrecher sein! Echte Mafia-Typen und nicht das bisschen Hütchenspieler-Pack, was sich sonst so im Mastdarm der großen Koalition zu ernähren trachtet und dabei doch nur das Wirtstier vernichtet. Showtime und Shopping rund um die Uhr. Fickificki mit und ohne schon in den Fahrstühlen und Country Music auf den Klos zwischen den Gamblinghalls und der Siegfried & Roy-Miezekatzen-Revue, proudly präsentiert von Madame Lothar. Wahl der Miss Arena und des Mr. Knackarsch, mit all den glupschäugigen Propheten des politischen Bodenpersonals in der Jury: Unter dem Eindruck dieses realistischen Szenarios stelle ich den Antrag, die Space Park-Ruine lieber einem moslemischen Zentrum zur Verfügung zu stellen. So ist das eben, wenn einstige Hochkulturen ihren Zenith überschritten haben und nach ein bisschen finalem Babylon-Fieber in buntem Neonglanz den Weg ins Nichts antreten müssen …"

urdrue inner taz.