Was geht im neuen Jahr? "Steilvorlage" geht zum Jahresanfang die Musikgenres durch. Heute Thees Uhlmann (Sänger und Gitarrist von Tomte, Label-Kopf von "Grand Hotel Van Cleef") über Entwicklungen auf dem "Indie"-Sektor

Wurde mir im Sommer noch an dieser Stelle Arroganz und Intellektualität vorgeworfen, nur weil ich mich bei unserem Auftritt am "Welt Astra Tag" beschwert habe, dass sich im Sommer Abertausende von alkoholisierten Besucherhorden des "Harley-Davidson-Tages" und "Schlagermoves" auf St. Pauli in meinem Hinterhof entleert haben, und mir ein bisschen früher eine Beziehung mit einer deutschen Schauspielerin unterstellt wurde, darf ich jetzt eine Kolumne schreiben. Das ist doch mal was!

Das "Grand Hotel Van Cleef" wird im März die Kettcar-Platte "Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen" veröffentlichen. Just zu dem Zeitpunkt sind alle Arbeiten für die Hansen-Band abgeschlossen - ein Projekt mit Tomte- und Kettcar-Mitgliedern, bei dem Jürgen Vogel der Sänger ist. Der Film feiert auf der "Berlinale" in diesem Jahr Premiere. Für mich gibts leider keinen freien Platz auf dem roten Teppich mehr, denn meine Mutter drängelte sich mit einem sanften "Och, ein Mal Sternchen sein, Thees!" vor. Dann kommen Olli Schulz & der Hund Marie im Mai mit neuem Material. Mit meiner Band Tomte bin ich da schon kurz vorher im Studio gewesen. Um es mit Marcus Wiebusch (Kettcar) zu schreien: "ICH BIN NICHT IM STREEEESSSSS!"

Aber sieht doch alles ganz gut aus für die Musik in 2005. Ernsthafte Bands und Künstler wie Wir sind Helden, Sido oder die Beatsteaks (nach deren Konzert auf dem Rathausmarkt im vergangenen Sommer das Rathaus praktisch patinafrei war) feiern große Erfolge. Man kann sich nur über so etwas freuen. Wird doch die Musik weiterhin auf allen Fronten entwertet und mit Füßen getreten!

Aber: Wir machen weiter. Ist ja das Einzige, was wir können. Weitermachen!

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