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Chapeau!


Vergewaltigte bei Kerner, zwanzig Kochshows, überall dieselben Nasen: Alfred Biolek über das Fernsehen von heute

FRAGE: Am Donnerstag erscheint Ihre Biographie, "Mein Leben". Machen Sie dafür die übliche Runde durch die Talkshows?

Ich gehe zu Harald Schmidt, zu Giovanni di Lorenzo und zu Frank Elstner.

FRAGE: Nicht zu Kerner und Beckmann?

Nein.

FRAGE: Extra nicht?

Nein.

FRAGE: Weil das zu persönlich ist, was da abgefragt wird?

Nein. Will ich nicht. Ohne Grund.

FRAGE: Hätten Sie jemals ein dreizehnjähriges Vergewaltigungsopfer in Ihre Sendung eingeladen?

Nein. Niemals. Niemals.

FRAGE: Glauben Sie, daß man Menschen manchmal schützen muß vor ihrem eigenen Wunsch, an die Öffentlichkeit zu gehen?

Bei mir war es sogar so, daß ich Gäste unterbrochen habe, wenn ich gemerkt habe, die vertrauen mir so, die fühlen sich so wohl, daß sie sich weiter geöffnet haben, als sie es im nachhinein hätten haben wollen. Wenn die an Grenzen gingen, wo ich dachte, oh oh, da werden die nachher sagen, mein Gott, das hätte ich mal besser nicht erzählt, habe ich zu einem anderen Thema übergelenkt.

FRAGE: Weil die in dem Moment vergessen, daß ein Millionenpublikum zuhört?

Ja, die mögen mich und sagen dann irgendwas, wo sie nachher sagen werden, oh Gott, was habe ich nur gemacht. Das wollte ich nicht. Ich wollte immer scharfe Grenzen ziehen. Das ist etwas, was mich heute an den Medien sehr irritiert: Es muß immer ein Hype sein. Ob das der Papst ist oder jemand, der acht Jahre gefangen war, ist eigentlich egal.

[...]

FRAGE: Zum Beispiel das Natascha-Kampusch-Interview, haben Sie das gesehen?

Nein. So etwas möchte ich nicht sehen.

FRAGE: Warum nicht?

Ich finde das nicht richtig, daß man das zeigt. Das ist aber nur eines der Dinge, die ich nicht mehr so gut finde bei der heutigen Form der Unterhaltung.

FRAGE: Was sind die anderen?

Ich werde mich hüten, hier als großer Fernsehkritiker aufzutreten, nein, nein.

FRAGE: Ach schade.

Eine Sache kann ich sagen. Ich finde schade, daß heute alles so austauschbar ist. Zuerst wird der beste Tänzer gesucht, dann der wichtigste Deutsche, dann sucht das ZDF die schönste Stelle in Deutschland, es ist alles immer dasselbe. Mir fehlt das Persönliche, das Individuelle. Mir fehlt der Gastgeber, der Showmaster, der Moderator, der unique ist, und das fängt beim Aussehen an. Ich muß aber dazu sagen, daß ich nicht meine, das Fernsehen ist schlechter geworden.

FRAGE: Sie sind höflich.

Es ist einfach anders geworden, es ist nicht mehr so sehr meins. Aber an der großen Zahl der Zuschauer und an der Länge der Zeit, die jeden Tag durchschnittlich ferngesehen wird, erkennen wir, daß offensichtlich eine Menge Leute das gut finden. Okay, sollen sie.

FRAGE: Legendär ist Ihre Kochsendung mit Helmut Berger: Wo er, offensichtlich nicht ganz nüchtern, jedes Mal, wenn Sie ihm den Rücken zuwandten, Ihr Essen mit sehr viel Chili nachwürzte. So etwas gibt es heute nicht mehr.

Das war eben unverwechselbar. Und er hat es ja aus Witz gemacht. Wenn er mir böswillig mein Gericht kaputtgemacht hätte, dann wäre das etwas anderes gewesen, aber so . . . Ein gewisses Chaos finde ich wunderbar.

[...]

FRAGE: War Quote in Ihrer Fernsehlaufbahn sehr wichtig?

Nein. Sie war immer auch ein Thema. Und wenn eine Sendung extrem schlechte Quoten gehabt hätte, hätte ich auch aufgehört.Ich war mir immer darüber im klaren, daß ich in einem Massenmedium arbeite, und das bedeutet, daß ich einen ziemlich großen Kreis ansprechen muß. Das einzige, was ich nicht gut finde und weswegen ich auch froh bin, daß ich meine Fernsehkarriere beende, ist, wenn die Quote zum allerwichtigsten Maßstab wird. Wissen Sie, es gibt diese schöne Geschichte: Früher, vor zwanzig Jahren, treffen sich beim WDR zwei Redakteure um elf Uhr: "Oh, Herr Kollege, hallo, wie hat Ihnen denn gestern diese neue Sendung gefallen?" "Ja, also der Anfang war ein bißchen schleppend, aber es waren gute Ideen drin, doch, hat mir gut gefallen." Und heute? Treffen sich zwei Redakteure im Flur des WDR: "Hallo, Herr Kollege, wie hat Ihnen die neue Sendung gestern gefallen?" "Ich hab' keine Ahnung, die Quoten kommen erst um zwölf."

FRAGE: Sie sehen nicht aus, als meinten Sie das als Witz.

Nein.

[...] Interview Johanna Adorján Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 24.09.2006, Nr. 38 / Seite 33

Und ich dachte immer der Onkel nervt nur ab, aber wa es sagt finde ich okay


fernsehaffen
biolek ist ein okayer

der war zu moses arndt fair wie kein anderer (remember kiesbauer?), der hat nie richtigen scheiß gemacht und der is oft dahin gegangen, wo's echt wehtut. ich hab den hier sein karriereanfang auf wdr gesehen, mit so ner kleinen, feinen talkshow mit so nem kollegen. die haben sich da leute vor die kammera gezogen, das glaubt man heute gar nicht

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gut gesprochen

für so 1 biolek

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oder die toten hosen

als die ihm die deko demoliert haben, andere wären an die decke gegang, der is mit denen danach 1 saufen gegang

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In der Tat.

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ich mochte immer Bios Bahnhof. Seltsame zauselige Performancekünstler die Papier zerreissen oder auch die Schweizer Band Pfuri Gorps & Kniri.
Sehr spitze bei dem Herrn

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ja, bio ist goldig, aber diese kochshow oh no. 1. kann er nicht kochen. 2. sabbert er in die löffel und 3. macht er junge hübsche gäste an. graus.
aber danke für das interview. bio hat noch charakter und werte, das glaubt man ihm auch. die meisten anderen würden ihre oma noch verkaufen für einschaltquoten.

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last updated: 11.10.22, 17:56
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hmm, wasn jetzt diese Twitter Sache? Ich versteh das nicht und bei www.mysexydate.de haben die das auch.
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by Matt Barkelo (31.08.12, 00:47)

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