hamburg ciddie: in der ubahn sitzt ein päärchen. er: markantes gesicht frisch rasiert und dennoch derber bartschatten, ein gesicht das eigentlich nur aus kiefer besteht. nicht unter-, nicht ober-, einfach kiefer, zusammengekniffene augen, ich bin nicht gut im beschr eiben, ein charakterkopf, meint man. schiebermütze auf, unauffällig, aber dann doch im detail höchst merkwürdig, studiert die anzeigen auf seiner tragetasche. daneben seine frau, quatsch seine mudder, die beknackteste perücke seit langem. als pony ein gebilde, das aussieht wie ein 1cm langer horizontaler wirbel, über die ganze stirnbreite und unmittelbar über den augenbrauen, mein gott was soll das. dann sohn, spricht es aus mit seinem grotesk riesigen mund: nächster halt hauptbahnhof nord. steht auf steht an der tür, mudder bleibt sitzen, als der zug hält ruft sie: hanneschen (o.s.ä.) bleib hier! - nein, hauptbahnhof nord, hier steigen wir aus... sekunden später stehen beide am bahnsteig, mudder hakt sich unter. schicksale. ich habe genug aus dem leben dieser beiden menschen erfahren. den rest denk ich mir. die rolltreppe hoch klingt blues. eine mundharmonika und eine derbe gute stimme. durch die unterirdische halle. der artist sieht allerdings wenn man näher kommt aus wie ein russischer LKW fahrer. klein, beschissener schnurri, kugelbauch. als ich ihm geld zustecken will ist es schon zu spät, ein halstätowierter proll hat ihn in ein gespräch verwickelt und den blues unterbrochen. hamburg ciddie. wer bietet mehr