cursor, 2. November 2004 um 19:40:06 MEZ füll dich zuhause – haacke beck hat der inne werbung grade gesagt glaub ich. ach is ja werder heute, ich trink lindener spezial aus hannover, hihi ... link yes (10 comments) ... comment cursor, 6. Oktober 2004 um 23:14:06 MESZ respekt, ihr würste promo:
www.heise.de
www.spiegel.de ... link yes (4 comments) ... comment cursor, 23. September 2004 um 00:08:20 MESZ auspuffficken in wolfsburg Ortstermin
Die Autosexbombe
In einem brachliegenden Berliner U-Bahn-Tunnel versucht VW, den Mythos "Golf GTI" scharf zu machen. GTI-Party im U-Bahn-Tunnel: "Ein schönes, geiles Auto"
Es ist das perfekte Design: Diese hochgelegte Welle im Nacken, dieser unmerklich leichte Knick der Nase, die frisierten Seitenpartien sorgfältig getönt, maßgeschneidert der ganze Auftritt, in Schwarz und Ochsenblutrot, dazu das kokette Bärtchen in der Kinnmulde - "Mousse! Mousse!", als der DJ Mousse T. erscheint, brüllen die Fotografen seinen Namen, es blitzt, und es wird gefilmt, als stünde der Retter am Eingang zum U-Bahnhof Potsdamer Platz.
Mousse T. lächelt, perfekt. Dann durchschreitet er das Portal zur Unterwelt, flankiert von kahlen Anzugmännern mit leeren Gesichtern, die in ihre Headphones murmeln.
In der Ecke steht wie falsch geparkt ein Auto, das aussieht wie aus einem Schuhkarton gefaltet.
Das ist der GTI. Der alte.
Der neue wird gleich vorgestellt werden, bei der "GTI Clubnight". 35 Meter Videoprojektion, Live-Acts und das jüngere Prominenten-Sortiment der Event-Agentur Schoeller&Von Rehlingen. VW hat die drei Modellfarben - Schwarz, Weiß, Rot - als Dresscode vorgeschrieben. Es gibt Champagner, Sancerre und einen GTI-Cocktail. Es steht viel auf dem Spiel. VW geht es schlecht, und auch der neue Golf hat daran nichts ändern können. Jetzt muss Mousse T. ran.
Mousse T. ist die Hauptperson. Eigentlich heißt er Mustafa Gündogdu und kommt aus Hannover, wie manch anderer. Mousse T. spricht in klaren Kanzler-Sätzen. Er sagt: "Das ist ein schönes, geiles Auto." Allerdings habe er den Wagen "noch nicht live gesehen".
Aber wenn Mousse T. gefeiert wird wie der Chefdesigner persönlich, dann, weil er dem neuen GTI etwas einhauchen soll, das frisch entwickelte 1300 Kilogramm Technik nicht haben können: Mythos. So nennen sie es bei VW.
GTI heißt "Grand Tourisme Injection", also gar nichts. Doch GTI ist ein Kürzel gewesen für etwas, das die alte Bundesrepublik mehr geeinigt hat als der Glaube an die Wiedervereinigung.
Die Golf-Variante tauchte Ende der Siebziger auf den Überholspuren auf. Damals, als "Club" noch etwas für Angler war und "geil" nur ein Vierbuchstabenwort. Der GTI sah aus wie aus dem Sanitätsfachhandel, aber er beschleunigte wie ein Porsche. Er war weiß, rot oder silbern, kantig und von jedem Zierrat befreit. Aber er hatte Schalensitze, verbreiterte Radhäuser, mechanische Einspritzung. 140 Newtonmeter bei 5000 Umdrehungen. Und den Golfball als Schaltknauf.
Der GTI wurde Weltanschauung. Er war der Vorbote dessen, was später Spaßgesellschaft heißen würde. Tiefer gelegte Verantwortung, serienmäßiger Hedonismus, hoch verdichtete Klassenlosigkeit. Vom Understatement-Vehikel der Arztsöhnchen und Eppendorfer Werber wurde er zum Ferrari der Vokuhilas, zur tiefer!-tiefer!gelegten Prollschüssel mit Frontspoilern und Subwoofern. Nur echt mit den kopulierenden Häschen überm Bremslicht.
Mousse T. ist im VIP-Bereich verschwunden. Arbeit am Mythos ist schwer. Es gibt Thaibasilikum-Crêpes für die Presse und im Internet das Motorengeräusch des 76er GTI zum Herunterladen.
Die Lautsprecher wummern durch den Tunnel, und plötzlich steht Anastasia auf der Bühne, ein hochtouriges Mädchen im Mieder, das seinen Wortschatz "Spaß, Rocken, Poppen" so lange variiert, bis wenig später selbst der VW-Vorstand Dr. Georg Flandorfer auf sie hinunterschaut und sagt: "Wir wollen das Risiko, und mit dieser Vorderseite stehen wir gut da."
Dann grollt es, als würde der Führerbunker nebenan gesprengt, die Videobeamer jagen Pfeile und Maschendrahtmuster über die Wand, Leute kreischen, pfeifen, johlen - dann rollt es hinein. Ein kleines, rotes Auto mit einer Art Lätzchen als Kühler.
Anastasia schreit, das sei jetzt supergeil, und alle könnten Spaß haben, Fotografen drücken ihre üblichen Sujets in die Sitze und brüllen nach coolen Gesten, Gesellschaftsreporterinnen scannen jedes Gesicht auf Tauglichkeit. Wilder, sportlicher, dynamischer Sound wummert durch den U-Bahn-Tunnel, und wenig später sitzt auch Mousse T. endlich zappelnd vor seinem Keyboard: "Was für eine Sex Bomb!", ruft er, und dann singt seine Sängerin auch "Sex Bomb, Sex Bomb", immer wieder, das kleine, rote Auto ist längst beiseite geräumt, die Gäste lecken sich ihr Stör-Mousse und Lachs-Gurken-Maki von den Fingern, da läuft auch Cherno Jobatey, und alle haben das, was Anastasia als Sinn des Abends verkündet hat. Spaß. Spaß. Spaß. Das muss jetzt Mythos sein.
Es ist Mitternacht. In ein paar Stunden beginnen in Wolfsburg die Tarifverhandlungen. Der VW-Personalvorstand wird mit am Tisch sitzen. Er heißt Peter Hartz.
Der letzte große Mythos, den Volkswagen diesem Land geschenkt hat.
ALEXANDER SMOLTCZYK ... link yes (14 comments) ... comment cursor, 12. August 2004 um 11:09:48 MESZ defacement 1a! ... link yes (2 comments) ... comment |
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last updated: 11.10.22, 17:56 Youre not logged in ... Login
hmm, wasn jetzt diese Twitter Sache? Ich versteh das nicht und bei www.mysexydate.de haben die das auch.
hmm, wasn jetzt diese Twitter Sache? Ich versteh das nicht und bei www.mysexydate.de haben die das auch. by Matt Barkelo (31.08.12, 00:47) |